Louise Vogel feierte 100. Geburtstag
"Dann werde ich also schon Hundert ? Ach, du lieber Gott", sagte Louise Vogel aus Lohrhaupten, deren Wiegenfest sich am 18.04.2011 zum 100. Mal jährte. Sie weiß genau, dass sie am 18. April 1911 das Licht der Welt erblickte, nach ihrem Alter fragt sie aber hin und wieder ungläubig. Man würde es auch nicht ahnen, denn die 100 Jahre sieht man ihr nicht an.
Louise Vogel wuchs mit ihrer Schwester und ihrem Bruder im Erzgebirge auf. Nach ihrer Schulzeit arbeitete sie als Dienstmädchen im Haushalt eines Papierfabrikanten.
Im Januar 1931 heiratete sie Martin Vogel, der 1942 dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer fiel.
1957 reiste sie in den Westen aus zu ihrer Tochter Margot und ihrem Sohn Siegfried, die bereits 2 Monate zuvor im Spessart angekommen waren. Mit ihren Kindern wohnte Louise Vogel zunächst im Sägewerk der Familie Glück und dann im Gelnhäuser Tal. Gearbeitet hat Louise Vogel als Näherin.
Seit 21 Jahren lebt sie nun schon bei ihrer Enkeltochter Evelyn Jähnsch, die sich liebevoll um sie kümmert. Zur Familie gehören noch 6 weitere Enkel-, 19 Urenkelkinder und das elfte Ururenkelkind ist unterwegs.
Schon immer war sie gerne von jungen Leuten umgeben. Im Gelnhäuser Tal war sie eine der ersten, die einen Fernseher besaßen. Sonntags durften dann Kinder aus dem Ort zu ihr kommen und sich in ihrem Wohnzimmer die "Kinderstunde" ansehen.
Mit einer Freundin hat sie viele schöne Reisen unternommen. Viel Freude bereitete ihr auch das Tanzen. Das hat sie den Jugendlichen während der Tanzveranstaltungen im Saal des Gasthauses "Edelhirsch" beigebracht. Auch an den Faschingszügen hat sie immer teilgenommen. Gerne hat sie sich sportlich durch Schwimmen und Fahrradfahren betätigt.
Bis vor etwa vier Jahren hat sie noch genäht. Täglich ist sie zum Einkaufen zu Fuß vom Hüßberg die steile Straße hinunter ins Dorf gegangen. Geistig hielt sie sich mit dem Lösen von Kreuzworträtseln fit. Jeden Abend genießt sie ihr Glas Bier und ist oft von vielen netten jungen Menschen umgeben; das ist wohl das Patentrezept für ein langes glückliches Leben.
Bürgermeister Richard Freund gratulierte für die Gemeinde und überreichte eine Urkunde, ein Präsent und einen Blumenstrauß. Ferner überbrachte er eine Glückwunschurkunde des Hessischen Ministerpräsidenten.
Frau Schindler gratulierte in Vertretung des Landrates des Main-Kinzig-Kreises, Erich Pipa.